Das Wien Museum

Von Andreas Theiner25. Juli 202525. Juli 2025Allgemein

Der auffallende Bau am Karlsplatz. Entstanden als Instandsetzung und Zubau zum denkmalgeschützten Gebäude von Oswald Härdtl aus den Fünfzigerjahren.

Das Museum stellt die Stadtgeschichte von Wien, in einer fratis zugänglichen Ausstellung dar. Der Besuch der Sonderausstellungen im draufgesetzten 4. OG ist kostenpflichtig.

Blick über die Restaurantterrasse zum Haupteingang. Der Umbau wurde sehr kontroversiell kommentiert. Ich finde das Ergebnis gelungen und den Umgang mit der alten Bausubstanz respektvoll.

Hier wird die Nähe zur Karlskirche visuell erlebbar.

Das historische Stiegenhaus,

Die Tafel im Stiegenhaus erinnert an die Erbauung 1954-57.

Die hier ausgestellten Exponate stellen Funde aus der Ur- und Frühgeschichte dar. Vom Mammut Stoßzahn über Steinzeitfunde, Bronzezeit und Eisenzeit. Schon früh lässt sich in diesem Bereich am Donaustrom menschliches Wirken nachweisen.

Dachfunde des Hauses einer gut situierten Familie aus der Zeit der Römersiedlung Vindobona.

Ein Wienmodell aus der Zeit um 1400.

Färbige Schilde der mittelalterlichen Verteidiger Wiens.

Epiphanie Diese außergewöhnlichen Statuen erinnern an die Epiphanie, die Anerkennung Jesu als Menschwerdung Gottes. Sie stellen die Jungfrau Maria mit den drei Königen dar, die gekommen waren, um dem neugeborenen Jesuskind zu huldigen. Die Skulpturengruppe stand zuletzt am Nordturm von St. Stephan, doch aufgrund der Farbreste kann man annehmen, dass sie ursprünglich im Inneren der Kirche aufgestellt war. Die einzelnen Figuren stammen vermutlich von unterschiedlichen Meistern, die in Frankreich und Prag ausgebildet worden waren. Epiphanie-Gruppe, von St. Stephan, um 1380—1390; Kalksandstein, Breitenbrunn.

Hl. Dorothea, Patronin der Bräute und Gärtner Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele Skulpturen von St. Stephan für Restaurierungen abgenommen. Besonders die an der Kirchenfassade aufgestellten Kunstwerke hatten durch die Witterung sehr gelitten. Sie bereichern seither die Sammlung der Stadt Wien. Die erste Figur in dieser Gruppe zeigt die heilige Dorothea. Sie wurde zum Tode verurteilt, da sie sich weigerte, den römischen Statthalter zu heiraten. Sie sah ihre Bestimmung als Braut Jesu Christi im Himmelreich. Kurz vor der Hinrichtung brachten Engel ihr einen Korb voll Rosen und Früchten als Zeichen für Dorotheas bevorstehende Erlösung. So wurde sie zur Beschützerin der Bräute und der Gärtner. Hl. Dorothea, von St. Stephan, um 1320—1330; Kalksandstein

Dreifacher Beistand Die heilige Anna wurde im Mittelalter sehr verehrt. Meistens ist sie zusammen mit ihrer Tochter, der Jungfrau Maria, und dem Jesuskind dargestellt. Maria erscheint hier beinahe so kindlich wie ihr Sohn. Die unruhig-verspielte Haltung der beiden steht in Kontrast zu Annas würdevollem Thronen. Diese Wirkung wird durch ihre vornehme, modische Kopfbedeckung unterstrichen. Die Figur zählt zu den qualitätsvollsten Bildwerken, die um 1320 für den gotischen Neubau von St. Stephan geschaffen wurden. Ursprünglich gehörte sie vermutlich zum Skulpturenschmuck des Chors, zuletzt war sie am Südturm aufgestellt. Hl. Anna Selbdritt, vom Südturm von St. Stephan, um 1320; Kalksandstein Büste der Maria: Leihgabe 00 Landes-Kultur GmbH

Schutz gegen Feuer und Wasser Feuer und Hochwasser: Diese Bedrohungen waren in der Stadt immer präsent. In beiden Fällen suchte man Schutz beim heiligen Florian. Er wird seit dem Mittelalter verehrt und gilt bis heute als Patron der Feuerwehrleute. Das Bildnis war einst an einer Hausfassade bei St. Stephan angebracht. Der Heilige ist nach der neuesten Mode der Zeit gerüstet. Hl. Florian 1480-1490; Kalksandstein

Beispiele der Steinmetzkunst. Hier werden Stadien des Entstehens eine Krabbe, wie sie häufig am Stephansdom vorkommt demonstriert.

Beispiele des einfachen Werkzeuges der Steinmetze aus der Zeit der Gotik.

Bilder aus Licht und Farbe Dieses mehrteilige Glasfenster war Teil der prächtigen Ausstattung der Bartholomäuskapelle, einer Seitenkapelle von St. Stephan. Die Architekturdarstellungen bildeten den oberen Abschluss des Gesamtbildes. Die bei Lichteinfall bunt leuchtenden Fantasiebauten symbolisieren die „Himmelsstadt“: das Himmlische Jerusalem. Die Porträts hingegen zeigen Habsburger Könige und Herzöge, darunter auch Rudolf IV., den Stifter (mittlere Reihe, rechts außen). Er war einer der Initiatoren des Ausbaus von St. Stephan und trug einen wesentlichen Teil des Reliquienschatzes zusammen, der in der Kapelle verwahrt war. Die bedeutenden Glasmalereien sind ein Hauptwerk der „Herzogswerkstatt“. Zweites Habsburgerfenster aus der Bartholomäuskapelle in St. Stephan, um 1380; Hüttenglas, Schwarzlotmalerei.

Internationale Netzwerke Im Zentrum dieses Andachtsbilds thront Maria mit dem Jesuskind, neben ihr steht der heilige Antonius. Er legt seine Hand schützend auf eine kniende Stifterfigur, die durch ihre prächtige, modische Kleidung als ranghoher Adeliger ausgewiesen ist. Ähnlich gestaltete Votivbilder sind aus Verona bekannt. Das legt eine Spur zu den möglichen Auftraggebern: Im Jahr 1404 musste die Familie della Scala, die Herren von Verona, Italien verlassen. Sie siedelte sich in Wien an. Über ihre Verbindungen zum Kaiserhof und zum hohen Klerus konnten die Brüder Brunoro, Nicodemo und Antonio bald Fuß fassen. Antonio starb früh, für ihn wurde das Bild wohl gestiftet. Thronende Maria mit Kind, Hl. Antonius und Stifterfigur vom Singertor an der Südfassade von St. Stephan, 1405-1420; Wandmalerei in Freskotechnik

Dieses Detail aus dem vorigen Bild stellt ein Portativ (eine Knieorgel) dar.

Das Leben nach dem Tod Den Menschen wurde vermittelt, dass sie nach dem Tod einen Urteilsspruch zu erwarten hätten: Auf die Sündhaften wartete die ewige Verdammnis, den Tugendhaften hingegen war der Weg in den Himmel sicher. Dieses Bild zeigt Jesus Christus, der auf einem Regenbogen sitzt und das Urteil spricht. In der Hölle sind Teufel und andere unheimliche Gestalten zu sehen. Besonders bemerkenswert an diesem Gemälde: Das Jüngste Gericht findet vor dem Hintergrund der Stadt Wien statt. Jüngstes Gericht mit Darstellung der Stadt Wien: um 1490—1500; Tempera-Mischtechnik auf Holz; Leihgabe Kinsky’sches Forstamt, Burg Heidenreichstein

Zur sicheren Verwahrung Aufwendig gestaltete Truhen zählten zum wichtigsten Besitz von Zünften und Handwerksbruderschaften. Hier verwahrten sie Dokumente, Siegelstempel, das Geldvermögen und andere kostbare Gegenstände. Zunfttruhen standen auch im Mittelpunkt von Zeremonien und rechtlichen Vorgängen wie der Freisprechung von Lehrlingen am Abschluss ihrer Ausbildungszeit. Diese Truhe gehörte der Bruderschaft der Lustgärtner. Sie war für die Parkanlagen von Palais und Schlössern zuständig. Truhe der Bruderschaft der Lustgärtner, nach 1628; Nussholz, furniert; Intarsien aus Edelhölzern, Metallbeschläge

Das Ölbild an der Vorderseite stellt Jesus Christus nach seiner Auferstehung dar: Im Garten des Josef von Arimathäa zeigte er sich Maria Magdalena.

Göttliche Standhaftigkeit Diese Ansicht zeigt die Umwandlung der mittelalterlichen Stadtmauer in eine massive Festungsanlage. Zwischen den neuen Bastionen (Basteien) sind auch noch alte Teile zu erkennen: etwa der Kärntner Turm oder Abschnitte der alten, mit Zinnen bekrönten Mauer. Im Vordergrund ist eine Szene aus der gescheiterten Belagerung Jerusalems durch die Assyrer zu sehen — eine biblische Episode. Eigentliches Thema der Darstellung ist allerdings die Belagerung Wiens durch die Osmanen im Jahr 1529. Die militärische Standhaftigkeit der Stadt erscheint damit als göttliche Vorsehung. Ansicht der Stadt Wien von Südwesten mit Untergang des Assyrerköniqs Sennacherib vor Jerusalem, 1559; Hans Sebald Lautensack; Radierung

Wienplan mit den mittelalterlichen Stadtbefestigungen.

Wehrhafte Stadt Der Ausbau der Stadtbefestigung nach 1529 dauerte rund 150 Jahre. Diese Ansicht aus dem Jahr 1609 zeigt einen baulichen Zwischenstand: Es fehlen die Ravelins, die danach als zusätzlicher Schutz zwischen die Basteien gesetzt wurden. Auch der Ausbau der Verteidigungsanlagen entlang der Donau stand noch aus. Der freie Bereich vor den Stadtmauern, das Glacis, war teilweise noch bebaut. Die Ansicht stellt eine besondere Rarität dar. Sie ist die älteste Darstellung Wiens aus der Vogelperspektive und weltweit nur in zwei Exemplaren erhalten. Wien aus der Vogelschau, „Vienna Austriae — Wienn In Osterreich“, 1. Ausgabe, 1609 Jacob Hoefnagel; Kupferstich; Dauerleihgabe Hotel Sacher, Eduard Sacher GmbH

Stadtbild aus bewegter Zeit Diese bedeutende Stadtansicht schließt auch die Vorstädte mit ein: Im Vordergrund links ist die Währinger, rechts die Alser Straße zu sehen; beide führen zurn Schottentor. Die Leopoldstadt und der Augarten (links) sind durch den stadtnahen Donauarm (heute Donaukanal) von der Stadt getrennt; die Wieden mit der Paulanerkirche (ganz rechts) durch den Wienfluss. Im Osten reicht die Sicht bis zu den Schlössern Neugebäude und Kaiserebersdorf. Dieser Kupferstich war bereits nicht mehr aktuell, als er 1686 in Amsterdam erschien. Denn die Vorlage dazu war noch vor den Zerstörungen durch die Zweite osmanische Belagerung von 1683 angefertigt worden. Vogelschau der Stadt Wien von Westen, 1683/86; Folbert van Alten Allen (Ouden-Allen); Verlag Joseph Mulder; Kupferstich; Vienna in a Time of War

Reportage einer Schlacht Dieses Gemälde gehört zu den bekanntesten Ansichten der Zweiten osmanischen Belagerung. Der flämische Künstler Frans Geffels fasste die wichtigsten Ereignisse der sogenannten Entsatzschlacht, die zur Befreiung der Stadt führte, auf einem Bild zusammen: Links rückt das Entsatzheer heran, in der Mitte tobt der Kampf, rechts tritt das osmanische Heer bereits den Rückzug an. Allerdings war Geffels 1683 gar nicht vor Ort. Er konnte jedoch auf viele Darstellungen der Geschehnisse zurückgreifen, die sich nach der Belagerung rasant verbreiteten. Geffels arbeitete damals in Italien für den Herzog von Mantua – vielleicht entstand das Gemälde in dessen Auftrag. Die Entsatzschlacht Wiens 1683, 1683—1694; Frans (Francesco) Geffels; Öl auf Leinwand

Detail mit Beschreibung.

Insignien von Adeligen Familien, die vorwiegend der Erinnerung nach dem Tod diensten.

Blick vom Untergeschoß in den Luiftraum zur großen Halle mit deimnem monumatalen Modell des Stephansdomes.

Das große Stephansdommodell!

Blick über die große Halle.

Der Schriftzug „SÜDBAHNHOF“ aus der Zeit nach dem 2. Weltkrig. davor die Galakutsche des Wiener Bürgermeisters au dem 19. Jahrhundert.

Die originalen Bleifiguren des Brunnens von Rahpael Donner am Neuen Markt. (Dort stehen heute wesentlich widerstandsfähigere Bronzeabgüsse).

Als Gag ist hier der frei schwimmende Fisch arrangiert.

Hier im Raum schwebend der berühmte Walfisch aus dem Lokal im Prater.

Gier wird in der Halle der Aufgang zum Bereich für die Sonderausstellungen erlebbar.

Inszenierung höfischer Diplomatie Der öffentliche Einzug von Diplomaten war ein wichtiges politisches Ereignis, das in der Residenzstadt mit großem Prunk begangen wurde. Die Einzüge wurden in prachtvollen Gemälden minutiös dokumentiert und inszeniert: Neben der detailreichen Wiedergabe von Paradekarossen ist auch die exakte Stadtansicht im Hintergrund bemerkenswert. Einzuq des französischen Botschafters Charles-Pierre-Gaston-Francois de Levis, Marquis de Mirepoix in Wien am 12. Oktober 1738, um 1740; Öl auf Leinwand

Aufklärer, Revolutionär, Kaiser Joseph II. verabscheute Prunk, Zeremoniell und kaiserliche Attribute. Meist ließ er sich wie sein Vorbild König Friedrich Il. von Preußen im einfachen Soldatenrock darstellen. Joseph regierte nur zehn Jahre, war viel auf Reisen und führte seine Reformen im Eiltempo durch: Aufhebung der Leibeigenschaft, Modernisierung des Gesundheitssystems, Toleranz gegenüber Angehörigen aller Religionsgemeinschaften. Gleichzeitig wollte er einen zentralisierten Staat schaffen und damit auch die umfassende Überwachung der Untertanen gewährleisten. Seine Maxime lautete: „Alles für das Volk, nichts durch das Volk.“ Joseph II, 1771; Joseph Hickel; Öl auf Leinwand Inkognito auf Ideensuche; Die Reisen von Joseph Il. als Graf Falkenstein 1765 – 1790; 25 Jahre Regierungszeit als Mit- und Alleinregent; Wien

Stadt und Vorstädte auf einen Blick Nach dem Ende der Kriege mit den Osmanen wurde das Gebiet vor der Stadt zum attraktiven Bauland. Die Vorstädte dehnten sich rasch aus und erhielten zu ihrem Schutz eine Mauer, den rund 13 Kilometer langen Linienwall. Der Militärkartograf Joseph Daniel von Huber fertigte im Auftrag Maria Theresias eine „Vogelschau“ von Stadt und Vorstädten an. In mehrjähriger Arbeit zeichnete er auf einem Grundriss alle Bauwerke maßstabsgetreu senkrecht ein. 1778 erschien die Ansicht als Druck in 24 Teilen, die hier zu einer Gesamtschau zusammengestellt sind. Vogelschauplan der Stadt Wien mit ihren Vorstädten, 1769-1773/1778; Joseph Daniel von Huber; Kupferstich und Radierung (Reproduktion).

Detail: das Stadtzentrum.

Ein Fabeltier; Einhörner als Hauszeichen lassen sich in Wien bis in das Spåtmittelalter hinein nachweisen. Das Fabeltier mit dem langen Stirnhorn und dem Körper eines Pferdes oder Hirsches symbolisierte Keuschheit und Reinheit. Am Haus in der Liechtensteinstraße 74 im heutigen neunten Bezirk, von dessen Vorgängerbau dieses Hauszeichen stammt, ist heute eine Kopie angebracht. Hauszeichen „Zum blauen Einhorn“, 1794; Sandstein

Quartierverwalter, Steuerbeamter, Kommandant Johann Michael Mayer war städtischer Steuerbeamter und Hofquartierbuch-Verwalter. Hofquartiere waren Räumlichkeiten, die bürgerliche Hausbesitzer:innen für Bedienstete des Hofes kostengünstig zur Verfügung stellen mussten. Ihre Verwaltung war aufwendig, sowohl Hof als auch Stadt führten darüber Buch. Ab 1805 kommandierte Mayer zudem ein Regiment des städtischen Freiwilligenheeres. Johann Michael Mayer (gest. 1816), um 1800; Johann Baptist Lampi d. Ä.; Öl auf Leinwand

Aristokrat, Reisender, Kunstsammler Die sogenannte Grand Tour, eine Bildungsreise nach Italien, gehörte für vermögende junge Adelige in Europa zum guten Ton. Joseph Johann Graf Fries stammte aus einer protestantischen Bankiersfamilie, die zu den reichsten Wiens gehörte. Er ließ sich in Rom mit dem wertvollsten seiner dort getätigten Kunsteinkäufe porträtieren: Theseus und Minotaurus von Antonio Canova, ein Schlüsselwerk des Klassizismus. Die Porträtmalerin war niemand Geringeres als Angelika Kauffmann, die mit ihrer überaus erfolgreichen Karriere als Künstlerin eine Ausnahmeerscheinung im späten 18. Jahrhundert war. Ihre in Rom gefertigten Gemälde galten in diesen Kreisen als Must-haves. Joseph Johann Graf Fries, 1787: Angelika Kauffmann; Öl auf Leinwand

Porzellanfiguren waren wertvoll und beliebt:Kavalier mit Dame und Kind um 1780.

Barometerverkäufer um 1760.

Wiener Stadtmodell aus Südwesten. vor 1860.

Wienmodell nach Bau der Ringstraße. Blick aus Nordosten.

Wienmodell nach Bau der Ringstraße. Blick aus Südwesten. Im Vordergund die Karlskirche.ten.

Die Bilder von Gerog Ferdinand Waldmüller sind Prunkstücke der Biedermeiermalerei, stellen aber auch die Lebensumstände und Nöte der Bevölkerung aus der Zeit dar.

Das „Grillparzer-Zimmer“ stellt eine typische Beamtenwohnung der Zeit dar. Der Schriftsteller Franz Grillparzer (1791-1872) war von Beruf Beamter im Hofkammerarchiv.

Eine monumetale Stadtansicht von Wien: Anton Hlaváček: Die Kaiserstadt an der Donau – Wien vom Nußberg; 1884

Geschäftsschild der Modewarenhandlung „zur Französin“ am Trattnerhof, 1836; Josef Ziegler (Ol auf Eisenblech) Als Beispiel für die Wiener Textilindustrie und das exklusive Schneiderhandwerk.

Ansicht Wien zur Weltausstellung 1773. Ölbild von Josef Langl (1643+1916). Nach Paris und London richtete Wien die Weltausstellung aus.

Detail aus dem Gemälde, das das enorm großzügige Ausstellungsgelände darstellt. Zentral die „Rotunde“ die damals die größte freitragede Kuppel der Welt war. Das Gebäude ist 1937 abgebrannt.

Eine idyllische Szene: Der Obstmarkt auf dem Schanzel; 1895; Alois Friedrich Schönn (1826-1897)

Detail daraus. Der bedeutendste Obstmarkt Wiens befand sich am rechten Donaukanalufer vor dem heutigen Ringturm. Er versorgte die Bevölkerung täglich mit frischem Obst, das direkt aus den anlegenden Zillen verkauft wurde.

Johann Nestroy als Improvisateur in Soldatenkluft mit Augenklappe dargestellt. Seine improvisierten „Vorlesungen“ waren beim Publikum sehr beliebt. Dabei war er von der Zensur wenig beeinflusst.

Das arabische Zimmer; ein beliebtes exotisches Stilmittel des 18. Jahrhunderts

Damen-Toilette- und Schreibtisch, 1805; Tischler Joseph Haupt

Schreibsekretär für den Herren, 1810-1815; typisches Möbelstück des frühen 19. Jahrhunderts

Schreibtischgarnieur ca. 1880

Männliche und weibliche Herme von der Fassade des heinrichshofes, 1862; Das war damals das mondänste Zinshaus von Wien gegenüber der Staatsoper, erbaut vom Ziegelbaron Heinrich Drasche; nach schweren Bombentreffern im 2. Weltkrieg abgerissen. Erklärung: Herme (altgriechisch ἑρμῆς hérmēs) bezeichnet in der antiken Kunst einen Pfeilerschaft mit aufgesetztem Kopf und Schultern.

Vase in Amphorenform mit Blumendekor, 1817; Wiener Porzellanmanufaktur; Maler Joseph Nigg

Detail dazu

Edle Damenrobe zu Ende des 19. Jahrhunderts.

Hannah Klinkosch, vor 1884; Hans Makart (1840–1884) (Öl auf Holz); ein für die Zeit typisches Gesellschaftsportrait. Hannah Klinkosch entstammte einer vermögenden Farbrikantenfamilie und war häufiger Gast in Makarts Atelier.

Theaterstar! Charlotte Wolter als Messalina , 1875; Hans Makart (Ol auf Leinwand)

Symphonie in Rot Hans Makart war ein Liebling der Ringstraßengesellschaft. Der „Malerfürstg porträtierte fast ausschließlich Frauen, die er in kostbaren Roben in Szene setzte. Dora Fournier-Gabillon, Tochter eines berühmten Schauspielerpaares, soll einen Heiratsantrag des Malers zurückgewiesen haben. Makart, angeblich verliebt in ihr rotes Haar, inszenierte sie ganz in Rot. Dora Fournier-Gabillon 1879/80; Hans Makart; Öl auf Holz

Propagandabild: die Beschreibung (nächstes Bild) habe ich einfach abfotografiert.

Die Änderung der österreichischen landkarte durch den ersten Weltkrieg.

Neue Wege im Porträt Emilie Flöge war zweifellos die wichtigste Partnerin in Gustav Klimts Leben und eine Frau, die dem freiheitsliebenden Künstler auf Augenhöhe begegnete. Ihr Porträt ist eines der berühmtesten und wertvollsten Gemälde des Museums: Hier kombinierte Klimt erstmals naturalistische Gesichtszüge mit rein ornamentalen Flächen, unter Verwendung von Gold- und Silberfarbe. Der Hintergrund bleibt vage, Akzente setzen allerdings die beiden quadratischen Signaturen; sie erinnern an japanische Namensstempel. Bereits früh interessierte sich Klimt nachweislich für Japan und japanische Kunst. Emilie Flöge, 1902; Gustav Klimt; Öl auf Leinwand

Radfahren mit Gegenwind Radfahren kam in Wien in den 1890er-Jahren in Mode. Es erfreute sich großer Beliebtheit, vor allem bei Frauen aus dem Bürgertum. Zum Radfahren trugen sie einfache Blusen mit wadenlangen Röcken. Modemutige radelten in Pumphosen und Hosenröcken. Abgesehen von der gesunden sportlichen Betätigung verhalf Radfahren Frauen zu mehr Mobilität und Selbstständigkeit. Radlerinnen waren aber auch heftigem Gegenwind ausgesetzt: Unschicklich, unschön, gebärmutterschädigend, urteilten die Kritiker. Es kam sogar zu tätlichen Übergriffen auf Rad fahrende Frauen. Radfahrerinnenkostüm: Hosenrock (Kopie), Bluse mit Krawatte um 1900; Baumwolle, Perlmutt, Wollstoff, maschingenäht

Weiblich, stark, unbeugsam Diese Frau traute sich was: 1896 stellte die Bildhauerin Teresa Feodorowna Ries eine Skulptur aus – in einer Zeit, als Frauen die Fähigkeit zum plastischen Denken allgemein abgesprochen wurde. Und dann noch diese Figur! Eine erwachsene Frau, langhaarig, nackt, frei — kein „Fräulein“ oder „Mädel“. Eine „Hexe“ im Sinne einer unabhängigen und auch mächtigen Frau — und ein feministisches Kunstwerk, das für Selbstermächtigung steht. Noch in den 1970er-Jahren wurde die Skulptur provokativ wahrgenommen und Opfer von Vandalenakten. Hexe bei der Toilette für die Walpurgisnacht, 1895; Teresa Feodorowna Ries; Marmor

andere Ansicht.

andere Ansicht.

Plakate aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts.

Ein Schulbuch aufgrund einer Schulreform, aus dem Jahr 1923.

Das berühmte Hrdlicka-Pferd als Mahnmal gegen das Vergessen in Zusammenhang mit der Waldheim-Affäre.

Blick von der Cafe-Terrasse üner den Eingangspavillon Richtung Musikverein.

Der Eingangspavillon des Wien Museums ist eine Bühne für Street Art – genauer gesagt für DachArt – und wird jedes Jahr künstlerisch gestaltet. Während Murals in der Stadt sonst häufig trostlose Feuermauern behübschen, trägt hier der außergewöhnliche Blick auf Architektur und Karlsplatz zum Reiz des Kunstwerks bei. Hinzu kommt die ungewohnte Perspektive, die auch für die Künstler:innen eine Herausforderung ist. Denn zu sehen ist DachArt von oben – von der Terrasse des Museums aus. Die aktuelle DachArt hat die Künstlerin Käthe Löffelmann geschaffen. Käthe Löffelmann (*1994 in Niederösterreich) arbeitet als multidisziplinäre Künstlerin in den Medien Fotografie, Videokunst, Installation, ortsspezifische Kunst und Malerei. Sie beschäftigt sich u.a. mit soziokulturellen und politischen Themen sowie ambivalenten Emotionen, die sie oft mit Humor transportiert. Im öffentlichen Raum schafft sie comichafte Szenen mit Botschaft. Für DachArt #2 entwarf sie ein Sujet bestehend aus facettenreichen Szenen, die sich mit gesellschaftlichen Umbruchsmomenten und Widerständen beschäftigen. Neben Porträts von Käthe Leichter und Adelheid Popp, frühen österreichischen Frauenrechtlerinnen, findet sich ein Twitter-Zitat zum Thema Umverteilung. Das sich öffnende Auge ist ein Verweis auf Rosa Jochmann: „Die Menschen zum Denken zu bringen, zum Sehen und Hören zu bringen, das ist unsere Aufgabe.“ Künstlerin: Käthe Löffelmann Produktionsleitung: Karina Karadensky

Blick auf der Cafeterrasse, die übrigens über das Museum kostenlos erreicht werden kann, mit Spiegelung der Karlskirche.

Im Eingangsbereich steht ein Modell des heutigen Wienmuseums.

Wohl vor Allem auch für die Erfassung durch sehbeeinträchtigte Besucher.

Das ehemalige Eingangsportal ist erhalten aber nun zu einem Innenzugang vom Foyer aus geworden.

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