Das auffallende Eckhaus Sechshauserstraße / Mariahilfer Gürtel ist ein secessionistischer Bau des damals erst achtundzwanzigjährigen Wagner-Schülers Ludwig Seiz aus dem Jahr 1900. Das Haus wurde 2018 aufwendig restauriert und bringt die historische Gestaltung in frischem Glanz zur Geltung. Dabei wurden historische Quellen zum ursprünglichen Erscheinungsbild zu Rate gezogen. Zwei Gedenktafeln erinnern an den burgenländischen Mundartdichter Josef Reichl, der in diesem Haus starb.
Mit aufmerksamem Blick durch die Stadt! Gestern ist mir dieses Haus aufgefallen. Am Häuserblock Leyserstraße, Heinrich Collin Straße, Tiefendorfergasse. Es handelt sich dabei um zwei Baukörper, die weitgehend gleichartig gestaltet sind. Das Eckhaus an der Leyserstraße gilt als „Schuberthof“. 1904 geplant und erbaut von Baumeister Architekt Karl Johann Schmidt mit reichen Dekorelementen im Secessionssstil (Masken, Scheiben, Girlanden) gestaltet. Fotografiert habe ich das Eckhaus an der Tiefendorfergasse, das besser im Nachmittagslicht stand und aktueller renoviert ist. Hier lässt sich die Formensprache des Secessionsstils sehr schön ablesen.
Das Haus Gaudenzdorfer Gürtel 47 ist ein bemerkenswertes Beispiel höchstwertiger Restaurierung historischer Bausubstanz. Als dieses Haus 2020 renoviert wurde setzte man diese Jahreszahl in der Fassade gleichbedeutend der Jahreszahl der Erbauung 1907 gegenüber. Tatsächlich erstrahlt das Haus in beeindruckender Frische, vor Allem, wenn man die Bilder kurz davor vergleicht.
Architekt war Ignaz Reiser, der vorwiegend zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Wien etliche Bauten plante. In diesem Bau zeigt sich sein Wandel vom Historismus zur secessionitischen Formensprache.
In dem Haus lebten berühmte Persönlichkeiten. So befindet sich dort eine Erinnerungstafel an Otto Glöckel der als langjähriger Leiter des Stadtschulrates das Bildungswesen im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts mitprägte. Besser in Erinnerung wird heute der Liedermacher Georg Danzer sein, der dort lebte und dem Haus einen eigenen Song widmete: Gaudenzdorfer Gürtel 47: https://youtu.be/kBur3CnGmU4
Die Jesuitenkirche in der Wiener Innenstadt am Dr. Ignaz Seipel Platz gehört zu den bemerkenswerten Barockkirchen in Wien. Die Jesuiten wurden bereits im 16. Jahrhundert nach Wien gerufen um eine Universität zu betreiben. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der italienische Maler und Architekt Andrea Pozzo beauftragt die Kirche neu zu gestalten (1703 bis 1707), wie sie sich auch heute präsentiert. Später wurde der Orden verboten und enteignet. Die Kirche wird auch Universitätskirche genannt. Wegen der Lehrtätigkeit der Jesuiten liegt direkt daneben das Gebäude der alten Universität (heute Akademie der Wissenschaften) und in dieser Kirche wurden die die Gottesdienste für die Universität abgehalten. Seit 1857 befindet sie sich wieder im Besitz der Jesuiten. Speziell bemerkenswert in diesem Kirchenraum ist die gemalte Scheinkuppel. Die Illusion „funktioniert“ bei Blick in der Hauptachse von hinten.